Brüssel 20.-22. November 2009
Es war ein großartiges, anstrengendes, leider viel zu kurzes Wochenende. Das noble Marriot Hotel in der Nähe des Brüsseler Flughafens diente als Treffpunkt für Baseball Coaches aus ganz Europa, Auf dem Programm als Sprecher waren einige der Grossen aus dem Land, wo Baseball “National Pastime” genannt wird. Der Begrüßung von Georg Apfelbaum folgte die Ehrung des EBCA Coach of the Year. Der Coach der Rotterdam Neptunus, Steve Janssen, nahm den Preis in Form eines Baseballschlägers entgegen.
Als Dodger Fan der 60er Jahre suchte ich nach Jim Lefebvre, und tatsächlich saß er mit ein paar Leuten in einem der vielen Sitzecken vom Marriot in der Nähe des Sektempfangs, der gerade in Schwung gekommen war. Also holte ich meinen Dodger Ball aus der Tasche und ging hin, um ein Autogramm zu holen.
Jim willigte bereitwillig ein und fragte sogar, ob er ” Rookie of the Year ´65 auf den “Sweet Spot” des Balles schreiben sollte. Merke: Es gibt also auch auf einem Ball einen Sweet Spot. Und ja, Jim Lefebvre war Rookie of the Year 1965 in der MLB.
Danach gab er Baseball Geschichten aus der MLB, vor allem über die World Series von 1965, zum besten. So zu sagen Geschichtsunterricht aus erster Hand. Ich staunte, als ich erfuhr, daß Sandy Koufax ein Leader war, der seine Mannschaft zum Sieg antrieb und dabei derbe fluchte. Am witzigsten fand ich MVP Tony Olivas Erklärung, warum die Twins die World Series gegen die Dodgers verloren hatten “Baseball is soo simple, seee thee Baall, hiit thee Baall, against Sandy Koufax you dont seee thee baall”.
Am nächsten Tag ging es dann richtig los, oft standen die renommierten Coaches und Spieler der ersten Europäischen Ligen noch vor dem Eingang zum Tagungsraum, um was zu hören und sehen. Davor hatten wir unseren Stand vom Dugout24 aufgebaut. Und in den Pausen kamen die Teilnehmer gerne vorbei, um nach bestimmten Sachen zu fragen oder um einfach mal zu plaudern. Die Louisville Slugger Holz-Baseballschläger waren der größte Magnet. Viele Coaches hätten natürlich gerne nach so viel Theorie mit den Schlägern eine Lehrstunde gegeben oder nach einem Live Pitch geschlagen.
Sogar die MLB und NCAA Coaches nahmen gerne bei den Vorträgen unsere Schläger zur Hand, um eine bestimmte Sache zu erläutern. Im Bild links sieht man Ex- MLB- Spieler und Manager Jim Levebfre mit einem unserer Easton Composite Bats.
Am Abend ging es dann in Chris Dassys Mini-Van mit Phillip Würfel, Marius Roth, Jim Lefebfre in ein Brüsseler Restaurant, wo ca. 30 Leute an einem langen Tisch Platz fanden und ich die Gelegenheit hatte, den Alabama Baseball Hall of Fame Coach, Mike Lane, näher kennenzulernen. Mike befürwortet eine sehr interessante Initiative, die von Georg Apfelbaum angesprochen wurde. Es soll ab nächstem Jahr ein “Reverse Envoy Programm” geben. Coaches aus Europa sollen die Möglichkeit erhalten, an High- School- Baseballprogrammen teilzunehmen, um dort die Methoden der Amerikaner 2-3 Wochen am Stück direkt vor Ort mitzuerleben und das Training mitzugestalten. Fragen dazu können wir gerne an das EBCA weiterleiten.
Am nächsten Morgen ging es in eine in der Nähe liegenden Halle, wo die belgische Junioren- Nationalmannschaft (in ihrer Baseball- Uniform)ein Training ,sozusagen als Anschauungsunterricht,nach den Anweisungen der Coaches absolvierte. Und dabei, nebenbei gesagt,ein sehr gutes Bild abgab. Hut ab auch vor den Organisatoren, die jederzeit die Lage im Griff behielten, sogar als einige daneben geworfene Bälle die Scheiben der Eingangstüren zu durchschlagen drohten.Sie stellten schnell ein paar Fangnetze davor, um Schaden zu vermeiden.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann am Sonntag Nachmittag in die Endphase. Und vor der abschliessenden Tombola gab Jim Lefebvre noch mal sein Talent als Redner zum besten. Sehr witzig führte er durch seinen Vortrag über die wichtigsten “Coaching Principals” also die Prinzipien eines Baseball Coaches die den Tenor der ganzen Veranstaltung wiedergaben,die “Stress the Basics” Grundlagen, die einfachen Sachen betonen, Fangen , Werfen, eine Routine etablieren usw. Alles sehr witzig und locker rüber gebracht. Ich konnte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ein Bild von mir mit Jim und Mike Lane machen zu lassen. Danke besonders an Marius für seine grossartige Unterstützung.