Tradition vs. Mickey Mouse Club

 

Mit dem Sieg der Red Sox heute Nacht gegen die Detroit Tigers stehen die Teilnehmer der World Series fest. Ab nächsten Mittwoch werden sich die roten Socken und die Vögel nichts schenken auf ihrem Weg zum Meistertitel.

Cardinals  drinn Dodgers raus

Cardinals übernehmen Disneyland- Creative Commons Bild von Loren Javier

Das letzte Mal sind diese beiden Team 2004 aufeinander getroffen. Damals konnten sich die Bostoner souverän mit einem 4-0 Sieg das erste Mal nach 86 Jahren die Trophäe holen.

Betrachtet man sich die beiden Teams, die dieses Jahr aufeinander treffen, kann man kaum glauben, dass es die Red Sox auch dieses Mal so einfach haben werden. Doch hier soll es nicht um einen Vergleich dieser beiden Mannschaften gehen.

Auf ihrem Weg zu den World Series mussten die Cardinals an den Los Angeles Dodgers vorbei, einem Verein der dieses Jahr den Yankees wohl den Titel als größte Geldschleuder der Ligen abgenommen hat. Durch einen Deal mit TV-Rechten können sie über die nächsten gut 25 Jahre mit bis zu 7 Milliarden Doller Einnahmen rechnen und haben kein Problem damit, das Geld auszugeben. Oder um es anders auszudrücken: Das diesjährige Team der Dodgers war der teuerste Roster in der Geschichte des Sports. Jedes Sports. Und dabei ist ihnen die Luxury Tax egal und sie haben nur ein Lächeln übrig für Clubs, die versuchen unter diese zu kommen.

Und auf wen treffen sie in der National League Meisterschaft? Auf die St. Louis Cardinals, einen Traditionsverein, dessen Payroll nicht mal die Hälfte dessen der Dodgers ausmacht und der eher auf Eigengewächse setzt, wie z.B. den begnadeten Michael Wacha oder einem der wohl besten Catcher im Moment, Yadier Molina.

Wenn man sich die sechs Spiele angesehen hat, hat man Welten aufeinander prallen sehen. Auf der einen Seite Selbstdarsteller wie Gonzales oder Puig, die jeden Homerun zu einer One Man Show machten. Und auf der anderen ein Team, bei dem man gar nicht bewusst jemanden rauspicken kann, weil eine ruhige, solide Mannschaftleistung abgeliefert wird, ohne viel Tam-Tam oder Mickey Maus Ohren.

Sogar am drumherum lässt sich ein Unterschied erkennen. Im Dodgers Stadium ist Hollywood, Schauspieler rufen vor dem Spiel zur Unterstützung auf, die Anzeigentafel plärrt alle fünf Minuten “Make some Noise!!” und Fans der Cardinals bekommen Morddrohungen zugerufen.
Im Busch Stadium dagegen wissen die Fans, wann sie “Noise” machen müssen.  Und von Polizisten auf Pferden, die gegängelten Fans noch ins Gesicht lachen ist hier auch nichts bekannt.

Für mich persönlich ist es das Beste, was dem Baseball passieren konnte, dass, neben den Red Sox, die Cardinals in den World Series stehen, die so gezeigt haben, dass man einen Titel nicht mit Geld kaufen kann.

Was Synchronschwimmen mit Baseball zu tun hat

Zwei Traditionsvereine wie sie im Buche stehen rücken zur diesjährigen World Series vor.

Red Sox vs. Cardinals- Showdown im Oktober

Dieses Duell gab es schon dreimal, zuletzt im Oktober 2004.  David Ortiz ist der einzige Boston Spieler der damals schon für die Red Sox gespielt hat.  Mike Matheny, der Cardinals Manager, war damals Catcher bei St. Louis.  Das letzte Mal haben die Red Sox in 4 Spielen gewonnen, ein Sweep der in die Geschichtsbücher einging weil es der erste Titel für Boston seit 86 Jahren war, der berühmte Fluch von Babe Ruth, der so lange auf den Red Sox lastete, wurde endlich gebrochen. Zum 4ten Mal treffen jetzt also die beiden in der World Series aufeinander, 1946 und 1967 hatten die Cardinals die Nase vorn.

Interessant aus meiner Sicht sind diese beiden Mannschaften weil sie das Team selbst stark in den Vordergrund stellen.  Die Tigers und Dodgers haben beide zweifelos Spitzenteams, bei denen vor allem die Top Stars wie Verlander, Cabrera, Fielder, Kershaw, Adrian Gonzales und Hanley Ramirez das Geschehen diktieren, fallen einer oder zwei dieser Spieler aus, ob wegen Verletzung oder weil er seine potentielle Leistung nicht bringt, leidet das ganze Spiel dieser Teams darunter.  Zuletzt bei Prince Fielder und dem angeschlagenen Cabrera zu beobachten, sowie bei Hanley und Kershaw in der Series gegen die Cardinals.  Sie haben zwar auch eine Super Saison hingelegt, wer will behaupten das 2. in der NL oder AL kein grosser Erfolg ist?!  Ganz oben stehen aber jetzt ander Helden, die Victorinos und  Carpenters.  Vielleicht ist demzufolge das Geheimnniss, der Red Sox und Cardinals, am Ende die unterschiedliche Art und Weise wie zusammen und füreinander gespielt wird.

Am deutlichsten für mich gab es 2 Anhaltspunkte die zu diesem Schluß führen.  Es gibt sicher subtilere und für Insider sicher auch bessere Gründe mit denen argumentiert werden könnte.  Aber als Zuschauer, der die Spiele nur im Fernsehen, dazu weit ab vom Schuß hier in Deutschland gesehen hat, ist mir jeweils ein Punkt ins Auge gesprungen der zu folgendem Schluss kommen lässt. Bei den Red Sox und Cardinals ist wirklich das ganze Team auf den Erfolg des Teams eingeschworen, noch mehr als bei den anderen Teams, denen ich diese Eigenschaft gar nicht absprechen will.  Bei diesen beiden wurde es nur sehr deutlich.

Das Team ist der Star

Bei den Cardinals ist es mir zum ersten Mal extrem aufgefallen als einmal die 3 Pitcher, die sich in der Bullpen aufwärmen sollten, sich nicht einfach jeder für sich, gestretched und geworfen haben, wie es in der MLB sonst üblich ist.  Nein, die 3 haben sich völlig Synchron augewärmt und ihr Stretching Programm durchgezogen.  Es erinnerte ein bisschen an Synchronschwimmen als sie alle 3 auf dem Boden sassen und ihre Dehnübungen machten.  Alle im Takt, nach einem sicherlich ausgeklügeltem und vorgegebenen Plan.

Bei den Red Sox sticht es jedem sofort ins Auge.  Die Bärte! Fast jeder im Team trägt einen Bart, die meisten sogar einen Rauschebart, der eher an eine Schar Hippies bei Woodstock erinnert als an ein Baseball Team.  Aber dieser extreme Zusammenhalt der dadurch entsteht, man könnte es fast fanatisch nennnen, führt dazu dass die Spieler sich nach aussen und nach innen mit diesem Team, mit deren Mission und deren Vision, uneingeschrän kt identifizieren.  Äusserst interessant dass gerade diese beiden Teams aufeinander treffen.

So und jetzt noch einmal die Frage die wir seit dem Start unseres World Series Gewinnspiels gestellt haben.  Wer gewinnt die World Series dieses Jahr? Mach mit bei unserem Tipp und Gewinnspiel, Teilnahme ist noch offen auf Facebook oder diesen Link zu den Einzelheiten dazu folgen.

 

 

Technik und Baseball – 2 Welten treffen sich

Die Gegensätze werden immer größer und deutlicher, die Frage ist nur: ist das gut oder schlecht?!

Old School Baseball gegen Technik

Baseball ist analog, Old School, langsam im Ablauf im Vergleich zu Basketball oder Football, geschweige denn zum Fußball wo nach 90 Minuten alle nachhause gehen.  Wie man es auch nennen mag,  bzw. drehen und wenden will, es passt nicht so recht in unsere digitale, hektische, immer erreichbare, möglichst perfekt funktionierende, keine Zeit habende Welt.

Handzeichen gegen moderne Kommunikation

Hält Baseball Schritt oder ist der Bart bald ab?

Beispiele gefällig? Kein Problem, höchstens, wo man anfangen soll.  Ein Beispiel aus  dem wegweisenden Spiel 5 der aktuellen World Series zwischen den St. Louis Cardinals und Texas Rangers.  Unglaublich aber wahr: Tony LaRusso, der Manager der Cardinals, greift zum Bullpen-Telefon im Dugout und gibt die Anweisung, es sollen sich 2 Pitcher warm machen, die Relief (Auswechsel) Pitcher Marc Rzepczynksi und Jason Motte sollen sich einwerfen.  Stattdessen fingen Rzepczynksin und Lance Lynn an, sich aufzuwärmen, angeblich,weil es so laut im Stadium war , dass die Anweisung falsch verstande wurde.  Als LaRusso dann später im Inning zum Mound ging und Motte reinbringen wollte, kam statt dessen Lynn aus dem nicht einsehbaren Bullpen ins Spiel.  LaRusso brachte in seinem Frust dann die Verwirrung zum Höhepunkt,  in dem er Lynne einen Intentional (absichtlichen) Walk werfen liess, um ihn dann direkt wieder rauszunehmen.In der Zeit hatte Motte nämlich endlich genug Zeit gehabt, sich aufzuwärmen.  Wenn es stimmt, was LaRusso nach dem Spiel der Presse sagte, dann wäre doch ein einfaches Mittel gegen diese Misverständnisse eine SMS gewesen.  Haben die Coaches im Bullpen keine Handys?!  Die Red Sox haben ja angeblich während den Spielen dieses Jahr  im Bullpen Bier getrunken, also ein Handy müsste doch für die Jungs drin sein oder?!

Tradition gegen Video Replay

In Spiel 3. dieser Serie gab es eine umstrittene Szene, in der eine fehlerhafte Umpire Entscheidung der Auftakt zu einem grossen Inning in einem bis dahin sehr knappen Spiel  war, welches am Ende 17-6 für die Rangers ausging.  Alle im Stadion auf der grossen Videowand und Millionen Zuschauer am Fernsehschirm haben das Replay gesehen. Der auf First Base spielende Mike Napoli hat den vorbeilaufenden Matt Holliday mit dem Handschuh eindeutig getagged, klares Out.  Der Umpire hat es leider nicht so gesehen. Das ist ja auch nicht das Problem, irren ist menschlich, aber wenn alle sehen, dass  der Umpire einen Fehler macht, und das in einem Spiel, wo es um alles geht, macht es ihn fast lächerlich, sogar gegen Manipulationsvorwürfe angreifbar.  Es verfälscht offensichtlich zumindest das Ergebniss und bringt den Ruf nach dem Video Replay, wie im NFL Football schon lange üblich, wieder einmal zurück.

Oft wird auch die lange Spieldauer beim Baseball bemängelt. Entscheidungen, die von einem Head Umpire gefällt werden , der an einem Bildschirm im Clubhaus sitzt, könnten es sogar verkürzen und die unweigerlichen Diskussionen vermeiden, die bei Fehlentscheidungen entstehen.  Er müsste dem entsprechenden Umpire nur eine kurze Mitteilung über unsichtbare Kopfhörer geben, Safe oder Aus, und die Sache wäre gegessen.  Den Beweis würden die Super Slow Mo Bilder auf der überdimensionierten Leinwand im Outfield liefern.

Aber Baseball hat sich immer schwer getan mit Veränderungen, vieles ist einfach Tradition geblieben, eine, die sich scheinbar auch nicht so leicht ändern lässt.  Ist es aber nicht gerade das, was diesen Sport so faszinierend macht?  Oder ist das der Grund, warum immer weniger Jugendliche, vor allem in den Großstädten der USA, Baseball spielen oder auch immer weniger Fernsehzuschauer Ereignisse wie die World Series im Fernsehen verfolgen? Was meint Ihr, würde mich mal interessieren?

Bei uns im Dugout gibt es keine Kommunikationsprobleme, wir sind telefonisch, per Handy, email oder auf Facebook und Twitter für Sie erreichbar wenn Sie ein Problem haben das schnell gelöst werden muss.

Dinos raus- nur noch 4 Teams kämpfen um den Titel

Die Dinosaurier sind raus, erst die Red Sox, dann die Yankees und jetzt zum Schluß die Top-Favoriten auf den World Series Titel, die Philadelphia Phillies.

Favoritensterben in der MLB Baseball Meisterschaft

Die High Budget Teams sind raus, die Yankees mit ihrer Mörder-Line-Up und die Phillies und Red Sox, mit ihren Traum-Pitcherrotationen, werden den langen Winter haben, um zu überlegen, woran es lag.

Die Red Sox sind nicht mal in die Playoffs gekommen, sondern wurden schon kurz vor Saisonende von den Tampa Bay Rays abgefangen.  Die Yankees und Phillies wurden dann schon in der ersten Runde der Playoffs von den Detroit Tigers bzw. St. Louis Cardinals in den vorgezogenen Urlaub verabschiedet.  Aber so kann´s gehen, es zeigt einmal mehr, dass die MLB lebt.  Es wird ja immer gerne behauptet,  dass bei den amerikanischen Sportarten, besonders beim Baseball, die  Teams mit viel Geld die Liga beherrschen.  Unser Fußballsystem,zum Vergleich,  mit dem Auf- und Abstieg nach jeder Saison bringt die kleinen Teams auch kein Bisschen näher an die Spitze im Wettbewerb mit den grossen Teams.  Woran liegt es also,  dass die vermeintlichen Raubtiere zur Beute werden?

Baseball Coaching wird zum Entscheidungsfaktor

Meiner Meinung nach führte die Erfahrung von LaRusso und Leyland zum Erfolg, es liegt nämlich auch viel an der Philosophie der Organisation, bzw. am Manager.  Klar, die Killer-Teams werden (fast) immer in den Playoffs landen, die Phillies und Yankees wurden ja auch nur im 5. und entscheidendem Spiel knapp geschlagen. Aber LaRussos Cardinals und Leylands Tigers haben das vermeintlich Unmögliche möglich gemacht.
1-0 haben die Cardinals gegen die Phillies gewonnen, in einem Pitcher Duell allererster Sahne.  Die beiden Pitcher, Halliday und Carpenter,  sind sogar gut befreundet, sie kennen sich schon lange durch ihren gemeinsamen Werdegang, sie kamen im gleichen Jahr in die erste Liga, damals zu den Toronto Blue Jays.  Sogar davor haben sie in der gleichen Mannschaft in der Minor League, der zweiten Liga des Baseballs, gespielt.

Neuauflage der Series 2006???

World Series Endspiele
World Series 2006- Cardinals – Tigers / Neuauflage?

Aber es war ja nicht  nur das Finalspiel, sondern in der ganzen Serie haben die Phillies, wie auch die Yankees, den Eindruck hinterlassen, dass sie es schon schaffen- dass der Big Point nur einen Schwung entfernt lag.  So war es ja auch, nur er kam nie.  Im letzten Inning hat Valverde, Closer par Exzelenz der Tigers, die grossen Yankees Sluggers an der kurzen Leine gehalten, trotz des kurzen Zauns im Right Field des Yankee Stadiums.  Auch Jeters Schlag vorher im Spiel landete ein paar Meter zu kurz im Handschuh des Right Fielders Don Kelly.  Was fehlte also? Es fehlten die Überraschungsmomente, die Fähigkeit des Bunts, Hit and Runs, Steals. Nicht, dass das eine oder andere Mal diese Spielzüge nicht ausgeführt wurden- aber die Philosophie, die konsequente Anwendung der Manager, auf einen Punkt im Inning zu setzen, fehlte.  Dadurch, dass die Big Innings, wie sonst gewohnt, nicht zustande kamen, hatten die anderen die Nase vorn.  LaRusso von den Cardinals ist bekannt dafür, jede Statistik gnadenlos zu seinem Vorteil zu nutzen.  Seine Spieler hatten in den wichtigen Situationen eine Antwort. Sie hatten gute At Bats, gingen tief in den Count gegen die Phillies Pitcher.  Die Phillies haben wie immer nach allem geschlagen und waren oft zu früh am Ball, hatten nicht die Abgeklärtheit,bei den  Changeups der Cardinals Pitcher den richtigen Schlagmoment abzuwarten.

MLB Team Caps

Wer ist Dein Favorit und warum? Gerne hier als Kommentar posten, sein Lieblings-Team kann man auch durch eine geeignete MLB Cap unterstützen. Jede Menge Teams zur Auswahl jetzt im Shop. Ausser den New Era Fitted Caps (genaue Passgrößen), der gleichen Mütze den die Spieler auf dem Feld tragen, gibt es auch weitere Fan Caps mit verstellbarem Klettverschluß der meisten Mannschaften, abwarten sollte man auf keinen Fall, denn manche Teams gehen immer ziemlich schnell weg.

29.01.1958

An diesem Tag in Baseball 29.01.1958

hat Stan “The Man” Musial als erster Spieler in der Geschichte einen 6 stelligen Vertrag über $100,000, bei den St. Louis Cardinals bekommen.

In der Nacht zum 29.01 auch 1958 hat Roy Campanella einen Genickbruch bei einem Autounfall erlitten als er von seinem Geschäft nachhause fahren wollte. Der 1958 Dodger MVP und erste schwarze Catcher in der MLB, war ab diesem Zeitpunkt gelähmt und musste sein restliches Leben in einem Rollstuhl verbringen.

This day in Baseball:

1958:  Stan “The Man” Musial is the first player in Major League Baseball to sign a 6 digit contract.  He becomes $100,000 for signing with the St. Louis Cardinals.

In the early morning of  29.01.1958

Roy “Campy” Campanella the Dodger MVP has a car accident, which will leave him paralized and bound to a wheel chair for the rest of  his life.   Campanella was the first black catcher to break the color line of professional baseball.